Maschinenausrüstung

  • schnelle Bewegungen generieren hohe Ladungen
  • kleine Isolatoren können große Probleme verursachen
  • Messungen im Ruhezustand sind nur die halbe Wahrheit

PC-Platten

Transparente Geräteabdeckungen können, aufgeladen durch Influenz oder Reibung, eine ESD-Gefahr darstellen.

Gerade in Tunnelbereichen werden die Abdeckungen gern als Ablageplatz für Utensilien oder Baugruppen genutzt. Der begrenzte Platz wird so willkommen erweitert.

Besonders tückisch sind solche Fallen, da die ESD-Eignung bei Ersatzbeschaffungen oft vernachlässigt wird. Fehlt das ESD-Schutzsymbol, ist die Ableitfähigkeit nicht nachvollziehbar oder aufgrund der langen Einsatzzeit bereits nicht mehr existent.

Daher muß analog zur aktuellen Maschinenrichtlinie des ESD-Forums die ESD-Fähigkeit der einzelnen Komponenten in den Unterlagen hinterlegt sein und mittels Prüfsiegel auch für den Techniker und Anwender deutlich dokumentiert sein.

Inzwischen ist bei Geräteabdeckungen vieles möglich. Auch nachträgliche Lackierungen oder die Herstellung von Formteilen.

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Schläuche

Auch wenn Schläuche in Anlagen selbst nicht durch ESD gefährdet werden, ist es notwendig, die Gefahr, die von ihnen ausgeht, zu bewerten. Wird dabei objektiv eine Gefahr festgestellt, müssen entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um diese Gefahr zu minimieren oder sie wenn möglich ganz zu bannen.

Schläuche zum Transport unterschiedlicher Medien wie Druckluft oder Stickstoff finden sich in fast allen Anlagen und ebenso sind sie an fast allen Anwendungen beweglich installiert und reiben über Oberflächen oder aneinander. Das führt teilweise im Betrieb zu hohen Aufladungen und damit zu weitreichenden Aufladungen durch Influenz. Gerade bei schnellen Portalbewegungen ist die Aufladung meist dann in der Nähe der ESDS, wenn auch ein direkter Kontakt stattfindet, welcher eine Entladung provoziert.

Solche Korrelationen sind im ruhenden Betrieb nahezu unsichtbar und im laufenden Betrieb schwer zu identifizieren. Ableitfähige Schläuche reduzieren das Risiko von Anfang an.

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ESD-Laminatplatten

In Anlagenbereichen, die nicht für den Anwender sichtbar sein müssen, wurden in der Vergangenheit oftmals Metall- oder Holzplatten mit isolierenden Oberflächen eingesetzt. Beides ist nur bedingt in einer EPA zu empfehlen.

Gerade bei Holzplatten werden Reste oder Verschnittteile gern weiterverwendet, indem Ablageboards oder Abstandshalter daraus gefertigt werden. Dies ist unbedingt zu vermeiden. Genauso wie blanke Metallflächen sind solch improvisierte Lösungen eine potentielle Gefahr. Sozusagen die beiden Enden einer losen ESD-Kette. Zu leitfähige Flächen bieten aufgrund ihrer elektrischen Kapazität und dem geringen Widerstand optimale Bedingungen für eine harte Entladung. Zu hochohmige Flächen können sich aufladen und halten diese Ladungen dann über einen langen Zeitraum.

Mit ableitfähigem Laminat beschichtete Platten bieten den optimalen Kompromiss. Sie sind erdungsfähig und können in fast jede Form geschnitten werden.

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Gerätefüsse

Klassische Möbelfüsse sind im ESD-Bereich schwer in kleinen Stückzahlen erhältlich. Die Hersteller verweisen gern auf zusätzliche Erdungsleitungen, die das Problem umgehen. Für komplette Einrichtungsgegenstände und unbewegliche Anlagen ist das auch richtig und bietet außerdem den Vorteil, einen gut sichtbaren Erdungsanschlusspunkt für die ESD-Prüfung zu haben. Aber was ist mit kleinen Geräteteilen oder beweglichen Werkstückträgern?

Hier gibt es seit kurzem Abhilfe: Silikongummifüße mit Messinggewinde und Mutter. Diese kleinen Noppen bieten die einfache Möglichkeit, einen ableitfähigen Kontakt zum Untergrund herzustellen. Durch die Gummierung ist ein sicherer Stand auch auf leicht geneigten Flächen gewährleistet. Die Leitfähigkeit liegt bei ca. 10E4 Ohm. Die Füße haben einen Durchmesser von ca. 13 mm, sind 3 mm hoch und haben ein ca. 3 mm Messinggewinde.

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Werkstückträger

Individuelle Testadapter und Werkstückträger aus einem Kunststoffblock zu fräsen ist seit kurzem auch für Kleinststückzahlen möglich.

Ein entsprechend volumenleitfähiges Kunststoffmaterial ist in kleinen Mengen und individuell konfigurierbar erhältlich. Stärken von 100 mm und mehr und Außenabmessungen von ca. 200 x 300 mm können geliefert werden.

Der permanente elektrische Widerstand des Materials liegt bei 10E6 bis 10E9 Ohm.

Da die Platten einzeln produziert werden, ist mit einer Lieferzeit von ca. 8 Wochen zu rechnen.

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Kabelführung

Ähnlich wie Schläuche werden auch Kabel in allen Anlagen benötigt. Ob als Signalleitung oder zur Stromversorgung. In beiden Fällen kann selbstverständlich nicht auf die isolierende Umhüllung der Kabel verzichtet werden.

Daher bietet sich hier eine ableitfähige Umhüllung der Kabelstränge als ESD-Schutzmaßnahme an. Dafür gibt es am Markt Spiralschläuche zur Kabelbündelung. Flexible leitfähige Kunststoffspiralen, die an einem Ende geerdet werden können und für eine Vielzahl von Kabelquerschnitten geeignet sind.

Alternativ dazu kann ein Kabelbündel auch mit ableitfähigem Klebeband umwickelt werden, jedoch ist diese Möglichkeit nur eingeschränkt zu empfehlen, da sie nicht wieder lösbar ist.

Leider haben wir noch keine Kabelschleppkette mit dauerhaft überzeugenden Eigenschaften gefunden. Sollte ein Anbieter diese Seite sehen und ein entsprechendes System bemustern können, nehmen wir dies nach positiver Prüfung gern in die Datenbank auf.

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